Neulich im Hause Luther:
Mutter Luther (also meine Mutter, viele Rintelner kennen sie) wird von ihrem schmerzenden Trigeminusnerv gequält.
Wer nicht weiß, was eine Trigeminus-Neuralgie ist:
Bei dieser besonderen Form einer Neuralgie ist der sogenannte Trigeminus-Nerv betroffen.
Dieser sitzt oberhalb unserer Ohren und verzweigt sich in drei (Trigeminus) Ästen in unser Gesicht:
Ein Ast geht in Richtung Stirn/Auge, einer in den Bereich Jochbein/Nase und einer reicht bis in das Kinn.
Dadurch, dass die Schmerzen weniger am eigentlich Nerv, sondern mehr an den Verästelungen auftreten, wird leider viel zu selten der Nervus Trigeminus als Übeltäter ausgemacht, sondern die Schuld woanders, zum Beispiel bei Zahnwurzeln, gesucht.
Das führt allen Ernstes dazu, dass sich einige Betroffene aus lauter Verzweiflung der Reihe nach ihre Zähne ziehen lassen, um ihre Schmerzen loszuwerden – auch trotz anderslautender Empfehlungen ihrer Zahnärzte. Und natürlich bleiben die Schmerzen bestehen, denn die Ursache liegt ja über den Ohren.
Neuralgien lassen sich schwer behandeln, und am Kopf sind sie maximal schmerzhaft.
Nach meiner Theorie wird der Schmerz durch den Stress, der von alten Themen verursacht und in aufgrund Trigger der Gegenwart ausgelöst.
Werden die Trigger gefunden, können sie behandelt werden. Das geschieht meistens mittels Psychotherapie. Somit bleibt der Schmerz aus.
Soweit die Theorie.
Dieser Weg ist aber erstens sehr langwierig und zweitens bleiben einige Trigger doch unerkannt – und somit der Schmerz bestehen.
Aber zurück zu meiner Mutter:
Der schmerzende Nerv kommt bei ihr in unregelmäßigen Abständen, meist in besonders stressigen Zeiten, zu Besuch und raubt den letzten Nerv und ihren Schlaf. Die Anfälle sind zwar nur kurz – aber nichtsdestotrotz extrem schmerzhaft!
Das Spielchen spielte er in den letzten 3 Jahren in unregelmäßigen Abständen 5 nervige Male.
Die gute Nachricht:
Wir haben mittlerweile eine Strategie entwickelt, wie wir den Übeltäter wieder ruckzuck zum Schweigen bringen!
So kommt der Nervenschmerz mittlerweile nur noch sehr selten vorbei. Und wird er schnell behandelt, verschwindet er rasant wieder.
Dieses Mal aber wollte meine Mutter Rücksicht auf ihre vielbeschäftigte Tochter (mich) nehmen und abwarten, bis ich etwas mehr Zeit für sie habe.
Grundsätzlich sehr lieb gemeint, aber in diesem Fall trotzdem eine schlechte Idee: Der Nerv tobte sich dieses Mal mit immer mehr Wonne Schmerzen verursachend aus. Und je länger Schmerzen bestehen, desto scwieriger ist die Behandlung.
Sie war bereits bei ihrer Hausärztin. Und auch ihre Heilpraktikerin konnte das Drama zwar lindern, aber nicht komplett beseitigen.
Schlussendlich fasste sich Mama doch noch ein Herz, informierte mich über die Situation – und ich machte mich bei ihr an´s Werk.
Dr. House, ähm nein: HPP Luther macht sich an die Arbeit
Also sitzt sie vor mir und ich mache mich an die Arbeit.
Das Ergebnis ist schon mal gut: Der Nerv nervt kaum noch.
Aber es geht noch besser: Ich arbeite den nächsten Tag begleitend über die Entfernung (Stichwort: „Fernwartung“). Der Schlaf kommt wieder – alles ohne Tabletten fonte dell’articolo.
Aber trotzdem:
Zwischendurch muckt der Nerv noch vereinzelt auf, und auch das wollen wir wegbekommen.
Dabei habe ich schon einige mögliche Auslöser ausgetestet. Aber weder ihr Säure-Basen-Haushalt muss gepimpt werden, noch ist das mangelnde Trinken der Grund. Statt dessen lautet die Antwort auf alle üblichen Trigger: „Nö, kein Problem. Es ist etwas anderes.“
Also geht die Suche weiter.
Dr. House, Level II
Es lässt mir dann keine Ruhe:
Was genau hat den Trigeminus dieses Mal wieder hervorgelockt? Warum ausgerechnet jetzt? Warum will er dieses Mal nicht nach einer örtlichen Behandlung brav Ruhe geben wie sonst auch? Es muss etwas Spezielleres sein als die Male zuvor. Denn unsere Erfahrung sagte eigentlich, dass der Spuk nach einer Behandlung vorbei ist.
An die Arbeit
Also suche ich mir ein ruhiges Eckchen und gehe das Ganze aus der Ferne von der psychischen Seite an.
„Gibt es eine besondere Ursache?“ – „Ja.“
„Wir können etwas dagegen tun?“ – „Ja.“
„Wir arbeiten in der Gegenwart?“ – „Nein.“
„Wir gehen in die Vergangenheit.“ – „Ja.“……. (Suche nach dem richtigen Zeitpunkt)
Ich bin im richtigen Zeitpunkt (vor 53 Jahren!) und scanne von Westendorf aus meine Mutter in Rinteln ab – und prompt stocke ich an einer Stelle ihres Umfelds.
Wie von einem Magneten angezogen konzentriere ich hier meine Aufmerksamkeit drauf. Und sofort geht es los: Ich fange an zu gähnen, und auch die Augen tränen.
(Was sich so merkwürdig anhört und so manchen Klienten, der das schon live mitverfolgt hat, besorgt, ist ein gutes Zeichen. Es ist eine harmlose physische Reaktion auf das, was bei der behandelten Person passiert und klingt sofort ab, sobald ich zu Ende gearbeitet habe. Und genau das geschieht auch dieses Mal.)
Das System verlangt aber auch nach Beachtung in anderen Zeiten und ich gleiche auch hier aus.
Irgendwann bin ich fertig und wie auf Kommando hört das Gähnen und das Tränen auf.
Neugierig forsche ich weiter nach, wass denn genau der Auslöser war.
(Das muss nicht sein und sollte auch oft vermieden werden, um eine Re-Traumatisierung zu vermeiden. Aber in einigen Fällen ist die genauere Nachfrage okay und man darf den Grund für ein Zipperlein zu erfahren.
Manchmal sind es dann dramatische Lebensereignisse, aber oft genug harmlose Erfahrungen, die einfach in unseren Köpfen „falsch abgelegt“ wurden.)
Des Schmerz-Rätsels Lösung
So auch dieses Mal:
Mein Mann steckt derzeit in einer Prüfungsphase und meine Mutter, absolute Prüfungsphobikerin, fühlt -unbewusst- ganz extrem mit ihm!
Dabei ist der Prüfling selbst relativ entspannt und wartet nun geduldig auf die letzte Hürde zur neuen Qualifikation.
Aber dass alles gut ist, wollte das Unterbewusstsein meiner Mutter partout nicht hinnehmen! Gefühle sind halt Gefühle und haben ihre ganz eigene Logik. 😉
Und so kam es zum „System overload“.
Nacharbeiten
Sicherheitshalber teste ich aber trotzdem mehrmals nach – doch kein energetischer Ausschlag mehr vorhanden (also auch keine Ursache für die Schmerzen!).
Abends rief mich meine Mutter dann erwartungsgemäß freudestrahlend an: „Ich wollte nur sagen, dass du nichts mehr machen brauchst. Meine Schmerzen sind komplett weg!“
Happy End
Nach einer Woche kam es dann noch kurz zu einem leichten Aufflackern, das mehr einem Missempfinden ähnelte, als einem echten Schmerz. Aber auch das war über die Ferne behandelt bald Schnee von gestern:
Wir sind jetzt ein paar Wochen weiter – und die Schmerzen sind nicht wiedergekommen.
Ausblick
Bestimmt wird es irgendwann wieder zu einem Trigeminus-Ärger kommen. Und zwar dann, wenn der unbewusste innerliche Stress zu groß wird und ein Ventil braucht.
Das kann Wochen dauern oder Jahrzehnte.
Aber den bekommen wir dann auch wieder weggegähnt.
Wichtig!
Ich gebe grundsätzlich keine Krankengeschichte mit Nennung der Person weiter!
Gesundheit ist bei mir Privatsache!
In disem Fall habe ich aber die ausdrückliche Erlaubnis meiner Mutter, diese Geschichte veröffentlichen zu dürfen!