Allergie des Monats

Dunkelheit: Allergie des Monats

Zugegeben:
Als ich über Dunkelheit als Allergie nachdachte, wollte ich ursprünglich nur nörgeln. Denn irgendwann empfinde ich im Winter die Dunkelheit nicht mehr als gemütlich und einen tollen Hintergrund für Kerzen, sondern nur noch frustrierend und nervig.

Aber nachdem ich aus Jux bei Google die Schlagworte „Allergie“ und „Dunkelheit“ eingab, staunte ich nicht schlecht:
Denn auch, wenn es keine Allergie im medizinischen Sinn gegen Dunkelheit gibt, so hat der Mangel an Licht doch Auswirkungen auf viele ECHTE Allergien:

Ein Baum in der Dämmerung
ein Baum in der beginnenden Dunkelheit
Ein Baum in der Dunkelheit.

Dunkelheit begünstigt das Wachstum von Hausstaubmilben

Die Hausstaubmilbenallergie ist eine der am meistverbreiteten Allergien in Deutschland:
Ca. 7 % aller Deutschen sollen ganzjährig unter ihr leiden.
Dabei benötigen Hausstaubmilben für ihre Verbreitung Hautschuppen oder Schimmelpilze, Wärme und Feuchtigkeit.
Und was sie aber auch spitze finden: Dunkelheit!
Merke: Dunkelheit = mehr Hausstaubmilben = mehr Allergieprobleme.

Dunkelheit begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzsporen

Ähnlich mit den Faktoren, die Hausstaubmilben fördern, verhält es sich mit einigen Schimmelpilzen. Auch diese bevorzugen Dunkelheit.
Und auch die Schimmelpilzallergie ist extrem weit verbreitet.
Weiterhin stehen Allergien auf Schimmelpilze in Verdacht (um es mal vorsichtig auszudrücken), massiv Asthma bronchiale zu fördern.

Dunkelheit schlägt auf die Laune – und damit auf unser Immunsystem

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon. Es sorgt für ein erhöhtes Schlafbedürfnis, Müdigkeit, Antriebsmangel. Haben wir einen erhöhten Melatoninspiegel, fühlen wir uns außerdem „schlapp“.

Melatonin wird unter Mitwirkung von Enzymen aus Serotonin gebildet, das für gute Laune, Entspannung und „Freude“ sorgt. Das alles geschieht in der Zirbeldrüse.
Wird aber durch die Augen vermehrt Licht aufgenommen, werden diese Enzyme „ausgebremst“ und die Umwandlung von Serotonin zu Melatonin wird verlangsamt.

Nun ist Melatonin und einem gesunden Schlaf(-Bedürfnis) grundsätzlich nichts Schlechtes. Aber Melatonin-sensitive Menschen können durch einen hohen Melatoninspiegel bei zu wenig Licht (z.B. im Winter) depressiv („Winterdepression“) werden. Und Depressionen wiederum sind schädlich für unsere Darmflora und sorgen daher für einen schlechteren Abbau von Histamin als die Allergiesymptome verursachenden Neurotransmitter.

(Vergleiche mit Tag 4 meines Allergie-Minikurses.)

Dunkelheit sorgt für eine schlechtere Vit.-D3-Versorgung

Durch Sonnenlicht wird die Produktion von Vitamin D3 in unserer Haut angeregt.
Ein guter Vitamin-D3-Spiegel sorgt für ein ausgeglichenes Immunsystem und weniger körpereigene Entzündungen.
Fehlt uns die Sonne für die Vit.-D3-Produktion, neigen wir also zu einem Immunsystem, das aus dem Ruder läuft. Dieses macht sich dann entweder durch eine Neigung zu Krankheiten oder durch die vermehrte Neigung zu Allergien (samt ihrer Symptome in Form von Entzündungen wie rote Augen, Hautproblemen und Halskratzen) bemerkbar.

Und was jetzt?

Auswandern für mehr Sonne geht nicht? Dann habe ich hier ein paar Anregungen, wie du der Dunkelheit ein Allergieschnippchen schlagen kannst.

  • Als Sofortmaßnahme: viel lüften.
    So kannst du die Hausstaubmilben und den Schimmelpilz bei dir zu Hause eindämmen, denn Milben und Schimmel benötigen mehr als Dunkelheit, um zu gedeihen. Und wenn du die Luftfeuchtigkeit durch Lüften minimierst, hast du Milben und Schimmel einen großen Teil ihrer Lebensgrundlage entzogen.
  • Häufige Wechsel der Bettwäsche:
    Milben ernähren sich von alten Hautschuppen. Neue Bettwäsche bedeutet also weniger Hautschuppen und damit weniger Milben.
  • Wenn du im Eigentum wohnst:
    Achte bei Renovierungen auf eine sinnvolle Dämmung, atmungsaktive Baustoffe und schimmelhemmende Oberflächen und -farben, vor allem in Feuchträumen und an Außenwänden: Das hemmt die Schimmelbildung in deinem Zuhause.
  • Viel rausgehen, um Sonne zu tanken.
    Alternativ bringen Vit.-D3-Tabletten oder -Tropfen deinen Vit.-D3-Status auf Vordermann.
  • Mit Tageslichtlampen schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe:
    Schau in dieses Licht, um deine Melatonin-Produktion im Körper zu senken. Damit wirkst du einer Winterdepression entgegen, die Auswirkungen auf deine Histaminverarbeitung haben kann.
    Oder genieße die Wellen der Tageslichtlampe auf deiner Haut, um die Vit.-D3-Produktion anzuregen, die entzündungshemmend und immunmodulierend wirkt. Mittlerweile gibt es Tageslichtlampen als Schreibtischlampen, Deckenstrahler oder auch als einzelne Glühbirnen. Du hast also die freie Wahl.

Autor

Hallo, ich bin Bettina. Ich helfe Menschen dabei, ihr Immunsystem in den Griff zu bekommen, egal ob Allergien á la Heuschnupfen, Hausstaubmilben oder Nahrungsmitteln. Oder ob es Probleme mit Dauererkältungen oder unerklärlicher Erschöpfung gibt. Damit sie das unternehmen (und essen) können, wann und was sie wollen. Mit meiner Familie samt unserer Hündin Ember lebe ich in einem Dorf im Weserbergland, einem Pollen-Eldorado vom Feinsten. Und damit war dann mein Praxisschwerpunkt "Allergiebehandlung" unausweichlich vorprogrammiert.

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