
Es ist Mai – und damit Erdbeerzeit.
Und ich freue mich auf dieses erste Obst der Saison, leicht sabbernd (wir sind ja unter uns), wie Bolle: Die leichte Süße kombiniert mit einer frischen, feinen Säure. Der Biss in die Erdbeere und dann: der ganze Mund voll von dem unvergleichlich fruchtigem Aroma. Dazu für mich als bekennendes Spielkind: das leichte Knacken vom Beißen auf die grünen Samen. Hach! 😍
Erdbeeren sind aber nicht nur sehr lecker, sondern auch super gesund: Sie bestehen zu 90 % aus Wasser. Die restlichen 10 % sind prall gefüllt mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und Ballaststoffen. Mehr dazu hier.
Dumm nur, dass mit Erdbeeren oft eine Nahrungsmittelallergie einhergeht. Und damit wären wir beim Haken an der Erdbeere: Denn gar nicht so wenige Menschen haben eine Allergie auf die roten Beeren.
... und darum geht's in diesem Beitrag:
Symptome der Erdbeerallergie
Die Allergie-Symptome kommen in erster Linie von den kleinen grünen Kernen, die in den roten Früchten stecken. Diese grünen Kerne sind, genau!, KERNE. Denn eine Erdbeerallergie ist fast immer eine NUSS-Allergie. Oder noch genauer: eine Kreuzallergie auf Pollen (meistens Birkenpollen), die sich in einer Nuss-Allergie äußert. Die Symptome sind also vergleichbar:
- gerötete, juckende und/oder tränende Augen
- Quaddeln
- Juckreiz
- Hautrötungen
- Atemnot
- Husten oder Hustenreiz
- Entzündungen oder Schwellungen in Mund oder Rachen
- Magen-Darm-Probleme: Übelkeit und/oder Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall
Bitte genau hinsehen: Erdbeerallergie oder Fruktose-Unverträglichkeit?
Die möglichen Magen-Darm-Probleme rühren aber nicht unbedingt von einer Allergie her, sondern können auch von einer Unverträglichkeit auf den Inhaltsstoff Fruktose (Fruchtzucker) kommen. Wer also über eine Desensibilisierung bezüglich Erdbeeren nachdenkt, sollte erst sichergehen, dass er wirklich unter einer Allergie leidet, und es nicht doch um eine Unverträglichkeit geht.
Auch ein möglicher Grund für die Probleme: eine Histaminunverträglichkeit. Denn Erdbeeren fördern massiv die Histaminproduktion im Körper. Histamin ist das Hormon, das für unsere Allergiesymptome verantwortlich ist. Wenn deswegen unser Körper nicht imstande ist, das Histamin effektiv abzubauen, kommt es zu allergieähnlichen Symptomen. (Hier habe ich mehr zum Thema Histamin geschrieben und die Problematik und mögliche Gegenstrategien etwas genauer erklärt.)
Was kannst du nun gegen die Allergie machen?
- Auf Erdbeeren verzichten. (Ja, da war jetzt gemein!)
- Wenn du Lust auf ein kleines Geduldsspiel hast und es dir mehr um den Geschmack und weniger um die Optik geht, kannst du versuchen, das Äußere der Erdbeeren mit den Kernen abzuschälen.
- Oder du nimmst die Flotte Lotte, um die Kerne auszusortieren. Dann hast du Fruchtmus.
- Manchen hilft es auch, gekochte Früchte zu sich zu nehmen. Durch das Kochen ändert sich die Eiweißstruktur der Beeren, und dadurch bleibt die allergene Wirkung weg. Daher vertragen Erdbeerallergiker häufig trotz Allergie Erdbeermarmelade.
- Auch ein Versuch wert: Unterschiedliche Erdbeersorten ausprobieren. Vor allem ältere Sorten lohnen den Versuch. Oder ganz aktuell: neu gezüchtete allergenfreie Sorten.
Oder, man mag es kaum glauben, dass dieser Vorschlag von mir als Allergiespezialistin kommt (das war jetzt ironisch gemeint, richtig), du versuchst es mit einer Desensibilisierung vom Arzt oder lässt dich von mir auf deine Erdbeerallergie behandeln. Hier gehts zu den Unterschieden der beiden Methoden und für wen sie jeweils geeignet sind. Eine Fallgeschichte, in der ich konkret beschreibe, wie so eine Behandlung gegen eine Erdbeerallergie ablaufen kann, findest du übrigens hier.