Gesunde Quicktipps

Kann ich mal eben meinen Stress loswerden, bitte? Eine Anleitung zur Instant-Entspannung.

Es gibt immer Momente und Zeiten, in denen uns alles zu viel wird: zu viel Gedankenkarussell, zu viele Termine, zu intensive Emotionen (allen voran Angst, Wut und Trauer). Stress pur!
Falls du für diese Phasen effektive Unterstützung suchst, erkläre ich dir hier eine bekannte kinesiologische Technik zur Stressreduktion.

Stress loswerden: die Theorie hinter der Technik

Je nach Kinesiologie-Richtung hat sie unterschiedliche Namen:

  • Stress Release
  • positive Punkte
  • ESR (Emotionale Stress Reduktion).

Aber immer geht es darum, ein bestimmtes Areal auf der Stirn sanft zu halten. Dadurch wird der Theorie zufolge der präfrontale Cortex stimuliert. Ich selber empfinde es aber einfach als angenehm und beruhigend, wenn bei mir dieser Bereich gehalten wird (was übrigens viel zu selten geschieht!). Wenn wir uns selbst beruhigen wollen, berühren wir übrigens automatisch diesen Kopfbereich, man denke nur an den berühmten Schlag an die Stirn, wenn wir uns über unsere Gedankenlosigkeit ärgern.

Wie funktioniert nun also diese Technik?

Hier eine kleine Anleitung. Keine Angst: Einmal gelesen und selbst ausgeführt, ist diese Technik in Zukunft kinderleicht anzuwenden. Und das meine ich wörtlich. Also ruhig auch Kindern diesen Hack zeigen!
Ich erkläre in diesem Kapitel die Technik zwar für die Selbstanwendung. Sie funktioniert aber noch besser, wenn jemand anders deine Stirnpunkte hält. Gefunden werden die Punkte bei beiden Techniken auf die gleiche Weise.

Wie finde ich die Punkte zur Stressreduktion?

Kopf mit markierten Anti-Stress-Punkten
Die Lage der positiven Punkte für Stress Release.
  • Schaue geradeaus.
  • Lege dann deine Zeigefinger auf die Stirn in gerader Linie senkrecht über deine Pupillen.
  • Wandere dann mit deinen Zeigefingern die Stirn senkrecht nach oben. Du wirst erst auf eine Delle an deiner Stirn treffen. Wenn du dann weiter hochwanderst, wölbt sich die Stirn wieder nach vorne. Das sind die sogenannten „Stirnbeinhöcker“. Wenn deine Finger hier angekommen sind, bist du am Ziel. Das sind die Punkte, um die es geht.

Und was mache ich jetzt? Durchführung, Dauer und Wiederholungsrate der Anti-Stress-Technik

  • Ganz einfach: Diese Punkte hältst du jetzt. Ganz sanft, gerade so, dass deine Fingerkuppen leicht abgeflacht werden.
  • Gleichzeitig fokussierst du dich auf dein Stressthema. Falls dich viele Kleinigkeiten nerven, lass alternativ deine Gedanken (auch) zu denen schweifen. Spiele ruhig ein wenig Stressthemen-Pingpong! Je mehr du dich während des Punkte haltens in die Themen reinsteigern kannst, desto besser.
  • Wie lange?
    Dazu gibt es verschiedene Empfehlungen. Ich selbst empfehle dir, die Punkte so lange zu halten, bis du dich auf dein Stressthema partout nicht mehr konzentrieren kannst oder dir der Grund für deine miese Laune mittlerweile egal geworden ist (und ja, das kann bei diesem Hack tatsächlich geschehen!).
    Es gibt übrigens Therapeuten, die diese Punkte bis zu einer Stunde lang halten!
    Wichtig: Falls du zwischendurch ein Gefühlstief hast, bitte so lange halten, bis es dir wieder besser geht!
  • Wie oft kann/soll ich die Übung machen?
    So häufig, wie du magst: In unruhigen Zeiten mehrmals täglich. Regelmäßig vor dem Einschlafen, um zur Ruhe zu kommen. Immer in/nach stressigen Momenten.
  • Falls du dich wunderst, dass dir schwindelig wird oder du dich nicht mehr konzentrieren kannst (das geschieht gerne mal, wenn die Punkte von jemand anderem gehalten werden):
    Super! Das ist ein gutes Zeichen, dass die richtigen Punkte gehalten werden! Einfach weitermachen!

Stress hat viele Gesichter – dieser Hack bietet ebenso viele Möglichkeiten

Die hier beschriebenen Punkte sind im psychischen Bereich die eierlegenden Wollmilchsäue. Sie können für die unterschiedlichsten Themen eingesetzt werden. Hier eine Auswahl:

  • aktueller Stress (Akutsituationen, kurz danach):
    Punkte halten und sich auf das Thema konzentrieren, bis du dich nicht mehr auf das Thema konzentrieren kannst – oder es dich nicht mehr interessiert.
  • alte Stressthemen (egal, wie lange sie schon zurückliegen):
    siehe aktueller Stress
  • in der Zukunft liegende Themen:
    An das Thema denken und sich einen möglichst positiven Ausgang der Situation ausmalen. Werde kreativ und dein eigener Derhbuchschreiber! Baue ruhig Hindernisse in deine „Geschichte“ ein! Und denk an das positive Ende!
  • diffuse Unruhe ohne besonderen Grund:
    Punkte halten. Einfach nur Punkte halten.
  • Stress durch Schmerzen:
    Dafür habe ich eine eigene Anleitung geschrieben. Du findest sie hier.

Besondere Haltevarianten

Du kannst auch auf andere Weise als mit deinen eigenen zwei Zeigefingern die Stirnpunkte halten.
Hier eine Auflistung der Varianten:

  • Mehrere Finger statt nur Zeigefinger – oder gleich die komplette Hand.
    So erwischst du auf alle Fälle die richtige Stelle an deiner Stirn zum Punkte halten.
  • Die eine Hand legst du auf die Stirn und die andere auf den Hinterkopf (ab C1, erster Halswirbel, auch Atlaswirbel genannt, als unterer Bereich).
    Das gibt ein wunderbares Gefühl der Geborgenheit.
  • Die Krönung: Die Punkte hält eine andere Person, unabhängig von der Haltevariante.
    Weil du dich so besser auf dein Thema konzentrieren und/oder komplett loslassen kannst, ist das die wirkungsvollste Variante.

Wenn du Spaß an der Technik hast, dann schau mal in meinen Artikel über die KoppDots rein: Dort erkläre ich mehr zu dieser Technik und zeige dir weitere Punkte.

Irgendwas ist da am Pochen. Was ist das?

Wenn du die Punkte lange genug hältst, spürst du vielleicht ein Pochen unter deinen Fingern. Das ist gut: Es zeigt, dass das Halten der Punkte wirkt. Dabei gibt es zwei Varianten:

Ungleichmäßiges Pochen, sowohl was den Takt angeht, als auch bei beiden Stirnseiten: Das ist ein Zeichen, dass Körper und Kopf noch etwas Punkte halten guttut.

Gleichmäßiges Pochen: Wenn im gleichmäßigen Takt auf beiden Stirnseiten synchron das Pochen auftritt, kannst du mit dem Punkte-Halten aufhören, denn nun ist alles im Takt.

Falls du kein Pochen spürst, ist das übrigens kein Drama: Es gibt viele Kinesiologen, die auch nach Jahrzehnten kein Pochen spüren.

Daher freu dich, wenn du das Pochen wahrnimmst. Es erleichtert dir die effektive Anwendung der Technik, weil du genau spürst, wann du lange genug gehalten hast.

Achtung! Bitte beachten!

Die hier gezeigte Technik hat wie alles ihre Grenzen und sollte verantwortungsvoll angewendet werden:
Wenn du die Technik bei Schmerzen anwenden möchtest, ist es wichtig, dass du die körperlichen Ursachen der Schmerzen findest: Knochenbrüche, Tumore und hormonelle Störungen (Liste bleiebig ergänzbar), benötigen nicht (nur) gehaltene Stirnpunkte, sondern fundierte körperliche Therapie. Die Technik kannst du aber gerne ergänzend nutzen.

Bei Phobien, Zwangsstörungen und Panikattacken kannst du diese Technik nutzen, aber bitte verlass dich nicht nur darauf: Hol dir Hilfe vom Profi!


Ganz persönlich: Warum ich überhaupt eine Anti-Stress-Technik poste

Nachdem derzeit unsere Welt aus den Fugen geraten ist, und wir mit Katastrophennachrichten und herzzerreißenden Bildern nur so überschüttet werden, wollte ich dazu beitragen, dass wir uns nicht von Vladi Fucking Putin unterkriegen lassen. Ich werde mir nicht von einem traumatisierten russischen Politiker meine Lebensqualität im Sinne von Mut, Freude und Optimismus versauen lassen.
Das Leben ist nicht immer ein Ponyhof. Aber es ist an uns, das Beste aus der Situation zu machen.

In diesem Sinne: Lasst euch nicht unterkriegen!


Bettina Luther sind lächelnd vor einem Busch.

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Autor

Hallo, ich bin Bettina. Ich helfe Menschen dabei, ihr Immunsystem in den Griff zu bekommen, egal ob Allergien á la Heuschnupfen, Hausstaubmilben oder Nahrungsmitteln. Oder ob es Probleme mit Dauererkältungen oder unerklärlicher Erschöpfung gibt. Damit sie das unternehmen (und essen) können, wann und was sie wollen. Mit meiner Familie samt unserer Hündin Ember lebe ich in einem Dorf im Weserbergland, einem Pollen-Eldorado vom Feinsten. Und damit war dann mein Praxisschwerpunkt "Allergiebehandlung" unausweichlich vorprogrammiert.

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